LOGO Deutschland trifft Karin Maag, CDU
Gestern, am 20.7.2015 sprach Petra Krätsch-Sievert mit der Abgeordneten Karin Maag aus Stuttgart – ein langjähriges Mitglied des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag.
Die spezifischen Probleme des Berufsstands der Logopädinnen und Logopäden konnten in dem intensiven Gespräch ausführlich erläutert werden. Dabei wurde klar, dass weder das Instrument des Schiedsverfahrens noch die aktuellen Neuerungen durch das Versorgungsstärkungsgesetz ausschlaggebende Änderungen an der wirtschaftlichen Misere erwirken können. Aber auch die bloße Entkoppelung von der GLS ist kein Königsweg, um die finanzielle Situation der Logopädinnen und Logopäden grundsätzlich zu verbessern. Denn solange wir Selbständigen in der Vergütung unserer Leistungen einen Sockelbetrag erhalten, der für eine Stunde Arbeit einen Umsatz von deutlich unter 30,-€ bringt, ist uns Praxisinhabern mit unregelmäßigen Anhebungen um einige Prozente hier und dort nicht geholfen. Durch solch wohlgemeinte aber letztendlich doch eher wirkungslose Maßnahmen (Angleichung der Vergütung im VSG, Schiedsverfahren) wird weder die Altersarmut abgewendet noch die Versorgungssicherheit für die Patienten nachhaltig gewährleistet.
Wenn also die flächendeckende Versorgung der Versicherten mit dem Heilmittel Logopädie nicht mehr sichergestellt werden kann, dann muss die Politik tätig werden!
Und auch Karin Maag wurde klar, dass dies keine Frage der Finanzierbarkeit an sich ist, denn die Logopädie hat ja schließlich nur einen Anteil von ungefähr als 0,3% der Kosten im GKV-System.
Auch das Thema Akademisierung und Evaluation der Modellstudiengänge wurde angesprochen. LOGO Deutschland setzt sich aus bildungspolitischer Sicht für die grundständige Akademisierung des Berufes unter Erhalt des Staatsexamens ein. Das bedeutet aber nicht, dass die Akademisierung an sich eine Lösung für unsere existentiellen Probleme in den niedergelassenen Praxen darstellt; ein bildungspolitisches Thema kann die umfassenden berufspolitischen Fragestellungen einfach nicht beantworten. Petra Krätsch-Sievert führte an, dass der klassische Ausbildungsweg in der Logopädie mit Erwerb eines Staatsexamens heute schon eine hohe fachliche Qualifikation und Kompetenz mit sich bringt – im praktischen therapeutischen Bereich vielleicht noch höher als bei manchem Bachelorabschluss – und daher die Einstufung des Berufes auf DQR-Niveau 6 unbedingt erfolgen muss.
Erfreulich war die abschließende Erkenntnis von Frau Maag, dass sie lernen konnte, dass die berufspolitische Situation der Logopädie mit der anderer Heilmittelberufe nicht deckungsgleich ist.