Workshop zur Zukunft der Heilmittelberufe
Eine gelungene Veranstaltung! Danke, Dr. Roy Kühne, der das Treffen in den Räumen des vdek initiiert hat. Frau Prof. Dr. Claudia Schmidtke als Vertreterin der Patientenrechte und Abteilungsleiter Becker aus dem Bundesministerium für Gesundheit begrüßten die Anwesenden. Moderiert von Referent Jan Hortig ermöglichte das Format „Worldcafé“ einen Austausch ohne Scheuklappen.
Schön wäre es, wenn ein bisschen davon bleiben würde…
Für LOGO Deutschland nahm die 1. Vorsitzende, Diethild Remmert, teil.
Freundlicherweise stellte Jens Ulhorn von „Therapeuten an Limit“ folgenden Text zur Verfügung, der aus der Sichtweise von Diethild Remmert (Anmerkungen in Klammern) ergänzt wurde:
„Heute fand in den Räumen des vdek in Berlin ein Arbeitstreffen aller Verbände und Vertreter der Krankenkassen statt. Therapeuten am Limit waren ebenfalls eingeladen und wurden von Heiko Schneider und Jens Uhlhorn vertreten. Das Treffen wurde im Rahmen eines World Cafés organisiert. Dabei werden Themen vorgegeben und in Kleingruppen bearbeitet, die sich fortlaufend durchmischen müssen. Die Themen waren:
- Nachwuchs gewinnen
- Wirtschaftlichkeit erhalten / Schwerpunkt TSVG
- Zukunft gestalten
Zu jedem Thema gab es vorher ein Impulsreferat.
Die Arbeitsergebnisse waren umfangreich und werden sicher in den kommenden Tagen aufbereitet. Ralf Buchner (UP-Aktuell und Friedrich Merz von physio.de) hatten hier die Federführung und haben alles in Wort und Bild festgehalten. Neben sehr vielen Gemeinsamkeiten traten immer wieder auch große Unterschiede zutage, die eine Einigung schwierig machen.
Beispiel: während in der Physiotherapie noch um die Blankoverordnung gerungen wird, ist sie in der Logopädie bereits Realität. (Anmerkung: das ist der Wortlaut, den die Berufsverbände dbl und dba gerne verwenden, weil unsere Berufsgruppen im Gegensatz zu den anderen, Physio- und Ergotherapie, die Methode selber bestimmen und eine Befunderhebung machen können. Die Blankoverordnung ist demnach für diese Berufe ein größerer Schritt in die therapeutische Eigenverantwortung als für uns.)
Es gibt in etlichen Fragen völlig unterschiedliche Ausgangslagen und es stellt sich die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist, alles unter das Dach eines HM-Verbandes zwängen zu wollen. Einfacher wird es jedenfalls nicht. In zentralen Fragen zu Aus-/Weiter- und Fortbildungen zeichnen sich große Bewegungen ab. Aber auch hier sind viele Dinge zu berücksichtigen, die ineinandergreifen und daher sorgfältig überlegt werden müssen.
Die Vertreter der Krankenkassen brachten sich aktiv in die Arbeitsgruppen ein und konnten ihrerseits wichtige Aspekte beitragen. Leider muss man auch hier sagen, dass die jeweiligen Ausgangslagen völlig unterschiedlich sind. (…) Wenn 30 % der Therapeuten sich von 19 Verbänden vertreten lassen, während auf der anderen Seite hochprofessionelle Strukturen einziehen, werden sich die Machtverhältnisse immer weiter verschieben.
Ebenfalls deutlich wurden die kommenden Veränderungsschritte, die vorbereitet werden. Die Umsetzung des TSVG wird mit Hochdruck vorangetrieben und es ist klar, dass seitens der Politik noch weitere Schritte erfolgen werden. Die Reformen in unserem Bereich sind jedenfalls noch nicht beendet. Unter dem Strich eine sehr gelungene Veranstaltung, die Wege aufgezeigt, aber auch Schwächen deutlich gemacht hat. Wir werden die Fragen der Berufsstandsvertretung ebenfalls in Angriff nehmen müssen, um überhaupt handlungsfähig zu werden. Allein durch die Zersplitterung sind wir derzeit eher Teil des Problems als der Lösung. Das geht uns alle an und wir werden uns in dieser Frage nicht wegducken können.
Wir haben uns verabredet, dieses Format zu wiederholen.“
Ein anschließendes kurzes Interview, das up-aktuell mit Diethild Remmert führte, lässt sich hier ansehen.
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