10 Jahre LOGO-Deutschland
Mit dem Ziel, den Selbstständigen in der Logopädie endlich eine wahrnehmbare Stimme zu geben, wurde LOGO Deutschland im November 2014 als neuer logopädischer Berufsverband gegründet.
Die Bezahlung der Leistung in den Praxen war damals existenzgefährdend schlecht, und weder in der Gesundheitspolitik noch bei den Krankenkassen spielten Selbstständige in Freien Praxen eine nennenswerte Rolle.
Dass diese landauf, landab die ambulante Versorgung sichern, schien keine Rolle zu spielen. Schlagworte wie „ambulant vor stationär“ wurden von Gesundheitspolitikern genutzt, ohne dass positive Auswirkungen für den Heilmittelbereich daraus folgten, im Gegenteil: viele Jahre preislicher Nullrunden hatten Praxisinhaberinnen und -inhaber an den Rand der Verzweiflung getrieben.
LD startete mit viel Engagement und sehr aktiven Mitgliedern, um dringend notwendige und ernsthafte politische Lobbyarbeit für die Selbstständigen in der Logopädie zu betreiben. Und gleich an Tag zwei nach der Gründung durch 167 KollegInnen bildete ein Gespräch mit dem damaligen Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses den Auftakt.
Seitdem hat LD dauerhaft einen Fuß in der Tür des politischen Berlins, sowohl seitens des Vorstands als auch durch seine aktiven Mitglieder.
2018 veröffentlichte LD als erster Verband im Heilmittelbereich ein Gutachten zur Wirtschaftlichkeit der logopädischen Versorgung Namens LOTSE, welches sowohl die Komplexität der Tätigkeitsfelder darstellte als auch die schwierige Situation der Praxen mit belastbaren Zahlen untermauerte: ein vielbeachteter Türöffner und Gamechanger!
Sogar dem damaligen Bundesgesundheitsminister konnte das Gutachten persönlich überreicht werden. Zeitgleich gab es Proteste, die vor allem von den Therapeuten am Limit und den mittlerweile aufgelösten Vereinten Therapeuten organisiert wurden. Mit beiden hat LD von Anfang an eng zusammengearbeitet, denn Veränderungen müssen „von der Basis“ getragen werden, davon sind wir überzeugt.
Den jetzigen Status als ernstzunehmende Vertretung der Selbstständigen haben wir uns erkämpfen müssen, bei den Kassen, bei den anderen Berufsverbänden und in der Politik. Mittlerweile ist LD nicht mehr wegzudenken: seit geraumer Zeit sind wir zweitgrößter Verband, gemessen an der Zahl der Selbstständigen, und wir wachsen weiter!
Wir haben die anderen Verbände mitnehmen können, weil wir konstruktiv, offen und kooperativ geblieben sind – nicht immer einfach, wenn man bedenkt, dass das schlechte Ergebnis aus 2024 im Schiedsverfahren deren damaliger Kooperation mit den Kassen geschuldet ist.
LD blickt jedoch zuversichtlich nach vorne: Das Thema der Zukunft ist der Kampf gegen den Fachkräftemangel. Dafür muss der Beruf attraktiver werden!
Erreicht werden kann das mit der Umsetzung der Blankoverordnung auf dem Weg zu einem Direktkontakt ohne zwingenden Gang in die Arztpraxis, und mit einer Akademisierung des Berufs. Von daher ist LD Mitglied im Arbeitskreis Berufsgesetz und seit Frühjahr 2023 als bisher einziger deutscher Berufsverband durch seine Mitgliedschaft im europäischen Dachverband ESLA auch an der internationalen Vernetzung und Anerkennung des Berufs als akademisches Fach beteiligt.
Und natürlich brauchen wir die Sicherstellung der Patientenversorgung durch wirtschaftliche Absicherung der Arbeitsplätze in der ambulanten Versorgung. Dafür stehen wir!
Auf die nächsten 10 Jahre!